Wie funktioniert das?

Wie funktionieren Xenohormone? Die Bezeichnung selbst deutet an, dass es sich nicht um echte Hormone, sondern um körperfremde Stoffe (xeno im Griechischen) handelt, welche die gleichen Wirkungen (und manchmal auch Nebenwirkungen) haben wie echte Hormone.

Modifizierte Tocopherole, Tocotrienole und Nikotinamid sind Xenohormone (häufiger wird aber die genauere Bezeichnung Xenoandrogene verwendet), die mit anabolischen Steroiden korrespondieren.

In der Praxis bedeutet das, dass diese Stoffe im menschlichen Körper die gleichen Prozesse hervorrufen wie anabole Steroide – vor allem die Eiweißsynthese (anabole Funktion) und die Stimulation von Androgenrezeptoren AR (androgene Funktion).

Als die Wissenschaftler diese Eigenschaften modifizierter Tocopherole/Tocotrienole enthüllt hatten, war es nur noch ein kleiner Schritt von der Entwicklung mehr oder weniger perfekter „Klone“ zu anabolen Steroiden, wie es Nandrolon oder Boldenon sind.

Selbstverständlich gibt es bestimmte wichtige Unterschiede. Zum Beispiel aromatisieren Xenoandrogene nicht (d. h. das Enzym Aromatase transformiert sie nicht zu Estradiol, wie das bei Testosteron der Fall ist). Sie können jedoch leichte östrogene Wirkungen haben, die wahrscheinlich durch die direkte Stimulation von einem oder beiden Östrogenrezeptoren bewirkt werden.

Man muss sagen, dass während einige dieser Mechanismen eingehend beschrieben sind, wir andere bislang nur sehr oberflächlich verstehen.

Dank moderner Technologien, wie es NextGen DNA Sampling oder SNIP Detection (Single Nucleotide Polymorphism) sind, können anabole, androgene und einige andere Eigenschaften von Xenohormonen bei Labortieren verhältnismäßig schnell identifiziert werden.

Auf diese Art und Weise waren kommerzielle Labors in der Lage, eine ganze Reihe von Xenoandrogenen zu entwickeln, die den existierenden anabolen Steroiden sehr ähnlich sind.